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1 Perspektive Natur & Landwirtschaft

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Die Kulturlandschaft Starnbergs mit dem See, den Wiesen, Äckern und Wäldern sowie der interessanten Morphologie ist von herausragender Schönheit. Dass solch intakte Landschaften in dieser Nähe zur Großstadt München noch vorhanden sind, macht die Starnberger Landschaft umso wertvoller und wird zunehmend zu einem wichtigen Standortfaktor für die Stadt.

Die Landwirtschaft als Träger der Kulturlandschaft, des kulturellen, gesellschaftlichen und ökonomischen Lebens in den Dörfern spielt in ländlichen Gegenden eine bedeutende Rolle. Hinzu kommen die Funktionen für die Produktion von Lebensmitteln und Energie sowie für die Biotoppflege.

Starnberg ist reich an wertvollen Lebensräumen für Tiere und Pflanzen. Die Moore, Seen, Bäche, Wälder und Biotope der Kulturlandschaft als Orte der Artenvielfalt und Naturschönheit sollen durch geeignete Maßnahmen bewahrt werden. Die heute ausgewiesenen Schutzgebiete müssen deshalb in ihren Grenzen respektiert werden.

Neben Flora und Fauna besitzt Starnberg große Verantwortung für den Trinkwasserschutz. Nicht nur die Stadt selbst, auch umliegende Gemeinden gewinnen ihr Trinkwasser auf Starnberger Flur.

Ein sparsamer Umgang mit Grund und Boden bei allen Vorhaben ist im Rahmen einer nachhaltigen Stadtentwicklung obligatorisch. Flächenverbrauch umfasst neben dem Neubau von Gebäuden auch den Bau von Straßen und sonstigen Infrastrukturen.

Die schlechte Verbindung der Stadt mit den Erholungsflächen ist bedingt durch verkehrsreiche Straßen, fehlende Fuß- und Radwege sowie mangelnde Beschilderung.

Die Erholungsnutzung in Starnberg findet derzeit schwerpunktmäßig am See und in der Maisinger Schlucht statt. Deshalb sind Erschließungsmaßnahmen für neue Erholungsflächen, die in der Starnberger Landschaft reich vorhanden sind, eine wichtige Maßnahme gegen die Übernutzung der überlasteten Erholungsgebiete.

Eine Stadt muss insbesondere die Bürger, die keinen leichten Zugang zu privaten Grünflächen oder der freien Landschaft haben, wie ältere Menschen, Eltern mit Kindern oder sozial schwächere Menschen, in der Freiflächenplanung verstärkt berücksichtigen.

Es fehlen Grünanlagen für Erholung, Aufenthalt oder Spielen, aber auch eine Durchgrünung der Straßenräume durch Straßenbäume.

In Starnberg wurden die Bäche in den letzten Jahrzehnten aus dem Stadtbild verdrängt. Die Potentiale der vernetzenden Funktion von Fließgewässern wurden nicht genutzt. Die Bäche sollten in einem neuen Freiraumsystem eine zentrale Rolle spielen.

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durch:

  • Erhalt bäuerlicher Kulturlandschaft
  • Nutzung von landwirtschaftlichen Förderprogrammen
  • Regionale Vermarktung, Landschaftspflege-Kooperation
  • Runder Tisch Landwirtschaft
  • Erhalt des Waldanteils
  • Freihaltung der Höhenrücken
  • Erhalt und Wiederherstellung von Blickbeziehungen
  • Eingrünung von Ortsrändern und Eingriffen in die Landschaft

durch:

  • Erstellung von Managementplänen für übernutzte Biotope, Biotoppflege-Kooperation mit Landwirten
  • Erhalt unzerschnittener Landschaftsräume, Minimierung des Flächenverbrauchs, Erhalt und Schaffung klimatisch wirksamer Strukturen
  • Beachtung Gewässerentwicklungsplan Starnberger See, Erhalt und Schutz der Wasserschutzgebiete

durch:

  • Erschließung neuer Erholungsflächen, Auflösung von Nutzungskonflikten, Nutzungskonzepte für Grün- und Erholungsflächen, Entwicklung des Erholungsschwerpunkts Seeufer
  • Verbesserung des Fuß- und Radwegenetzes, Anbindung der Erholungsflächen
  • Schaffung von Freizeit-ÖPNV-Angeboten

durch:

  • Durchgrünung der Innenstadt (Baumpflanzungen, Nutzung von Freitaumpotentialen, Grünzug-System), Qualitätsoffensive öffentliches Grün (Pflege- und Nutzungskonzepte, Qualitätsprogramm), neue Straßenquerschnitte (mehr Grün, weniger Verkehr), Durchgrünung Gewerbegebiet
  • Spielplatzkonzept Innenstadt
  • Gestaltung des Seeufers, Wieder-Erlebbar-Machung der Bäche in der Stadt

 

Bestandskarte Landnutzung
Bestandskarte Schutzgebiete
Bestandskarte
Grünflächen
Konzeptkarte
Naturschutz
Konzeptkarte
Erholung
Konzeptkarte Fuß- und Radwege

 

  • Einrichtung eines runden Tisches für die Landwirtschaft (Themen: gemeinsame Planung von Anbau- und Vermarktungsstrategien, Koordination von Landschaftspflegemaßnahmen, Maßnahmen für Erholung und Lenkung der Erholungsnutzung, energiewirtschaftliche Maßnahmen, Landwirtschaft im Wasserschutzgebiet etc.
  • „Freiraumpotentiale in der Stadt“ – Bestandsaufnahme, Maßnahmenkonzept für die Aufwertung bestehender und die Schaffung neuer Freiräume sowie die Schaffung von Grünzügen und Grünvernetzungen
  • Pflegeoffensive städtisches Grün
    Erarbeitung eines Pflegekonzepts für die Freiflächen in der Stadt
  • Erstellung eines Konzepts „Straßenbegrünung“ – Strategien zur Begrünung der Straßenräume

  • Gemeinsame Vermarktung von regionalen und lokalen landwirtschaftlichen Produkten (z. B. Regionalmarke, Markthalle, Wochenmarkt, Grüne Kiste etc.)
  • Rechtliche Sicherung von Freiräumen gem. Maßnahmenkonzept „Freiraumpotentiale in der Stadt“ (im FNP, in B-Plänen) – Freiflächen, Grünzüge, Grünverbindungen, Uferbereiche am See und an den Bächen
  • Einrichtung einer Biotop-Pflege-Kooperation aus Landwirten, Naturschutz-Verbänden, Unterer Naturschutzbehörde etc. zur Pflege und Freihaltung der wertvollen Moor- und Feuchtflächen
  • Erstellung eines Management-Plans für die Maisinger Schlucht
  • Erarbeitung eines Rahmenkonzepts „Starnberg – Stadt am Wasser“ zur Aufwertung und Erlebbarmachung der Bäche in der Stadt
  • Gestaltung des Seeufers (Umsetzung Seeanbindung, Neuordnung Seeufer Nord)
  • Erstellung einer Blickachsen-Planung zur Sicherung und Wiederherstellung von Blickachsen
  • Erstellung eines Rahmenkonzepts für die Durchgrünung des Gewerbegebiets (Vorgaben für öffentliche Straßenräume und private Grundstücke)
  • Ausbau und Gestaltung neuer Grünzüge, Grünverbindungen, Freiflächen in der Innenstadt
  • Freilegung, Renaturierung und Erlebbarmachung der Stadtbäche
  • Umbau von Straßenquerschnitten zur Einbringung von Grünstrukturen
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2 Perspektive Identität & Baukultur

Die Stärkung einer eigenen Identität für Starnberg ist nicht nur für eine stimmige Außenwirkung wichtig, sondern auch für die Bindung der Bürger an ihre Stadt. Starnberg braucht reelle Werte, mit welchen sich die Menschen identifizieren können.
Wichtige Identität stiftende Inhalte sind die historische Entwicklung der Stadt als beliebtes Seebad mit bedeutsamen Villengebieten, die einzigartige Landschaft und der See. Neben dem Erhalt der noch vorhandenen historischen Orte und Bräuche ist auch die Entwicklung neuer Themen wichtig, die Starnberg in Zukunft Charakter und Identität verleihen können und eine moderne Stadt mit historischen Werten demonstriert.
Neben stadtplanerischen Maßnahmen zur Schärfung der Identität sollte ergänzend die „Marke Starnberg“ aus der Marketing-Perspektive heraus entwickelt werden.

Baukultur ist keine messbare Größe. Sie ist vielmehr ein gelebter Anspruch an Gebäude und Freiräume in einer Stadt. Politik und Verwaltung müssen Baukultur vorleben, so dass sie sich vom Öffentlichen ins Private fortpflanzen kann. Folgende baukulturelle Grundsätze sind für Starnberg von besonderer Bedeutung:

  • Anwendung der Prinzipien der Nachhaltigkeit (Mobilität, Energie, Klima, Sozialstruktur, Flächenverbrauch, Materialien, Ressourcen), insb. bei Projekten der öffentlichen Hand
  • Respektierung des städtebaulichen Maßstabs
  • Respektierung des gestalterischen Kontexts
  • Respektierung historisch gewachsener Strukturen
  • Mensch als Maßstab für Gebäude und Freiräume
  • Berücksichtigung der Freiflächenversorgung und Freiflächengestaltung
  • Verkehrsvermeidung

Ziel ist es, sowohl in der Innenstadt, als auch in Wohn- und Gewerbeflächen Architekturen zu schaffen, die für sich von hoher Qualität sind und zugleich in ihrer Gesamtheit ein harmonisches Gesamtbild der Stadt erzeugen. Ziel ist die Schaffung eines administrativen Rahmens für die Baukultur durch die Bauleitplanung, Bauberatung und ein beratendes Gremium auf der einen Seite. Auf der anderen Seite bedarf es einer öffentlichen Plattform der Baukultur in den Sitzungen von Stadtrat, Bauausschuss und Gestaltungsbeirat sowie im Rahmen von Veranstaltungsreihen und Publikationen. Die Stadt als Bauherr muss bei allen Projekten mit gutem Beispiel voran gehen. Nur so lässt sich ein hoher Qualitätsanspruch in der Architektur auch in der Bürgerschaft vermitteln und verankern.

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durch:

  • Festschreibung baukultureller Grundsätze für Starnberg als Richtlinie für alle stadtplanerischen und baulichen Entscheidungen
  • Einsetzung eines beratenden Gremiums (Gestaltungsbeirat)
  • öffentliche Diskussion über Baukultur in Vortragsveranstaltungen, Stadtspaziergängen etc.
  • Stärkung der Bauberatung
  • Durchführung von Plangutachten und Wettbewerben

durch:

  • Beachtung des Ortsbezugs bei allen Bauvorhaben
  • Berücksichtigung und Neuinterpretation des baulichen Kontexts bei Neubauten (Struktur, Maßstab, Kubaturen, Fassaden, Materialität)
  • Einführung einer Freiflächengestaltungssatzung zur Sicherung qualitätvoller Freiräume

durch:

  • Erhalt historischer Substanz
  • Erhalt historischer Stadtstrukturen
  • Erhalt und Restaurierung historischer Gebäude
  • Erlebbarkeit historischer Gebäude (Öffnung für die Bürger, Sichtbarkeit im Stadtbild)

durch:

  • Darstellung der wichtigen Elemente in einer Rahmenplanung
  • Information über Identität, Kultur und Geschichte in Broschüren, Infotafeln, Stadtführungen
  • Erhalt historischer Stadt- und Dorfstrukturen
  • Erhalt des Gartenstadtcharakters in den Villengebieten (Darstellung im FNP, in B-Plänen etc.)

 

 
Bestandskarte Identität

 
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  • Einsetzung eines Gestaltungsbeirats
  • Stärkung der Bauberatung
  • Qualitätsprogramm öffentlicher Raum
  • Veranstaltungsreihe Baukultur
  • Fortschreibung des Flächennutzungsplanes mit folgenden Inhalten:
    • zu sichernde Freiraumstruktur in Villenvierteln
    • zu sichernde Grünzüge und Grünverbindungen
  • Fortschreibung der Rahmenplanung Innenstadt
  • Erarbeitung einer Rahmenplanung Identität (Identifizierung und Sicherung von Identifikationselementen)
  • Erarbeitung von Gestaltungsrichtlinien
  • Einführung einer Freiflächengestaltungssatzung
  • Gestaltung der Stadteinfahrten
  • Zukunftsstrategie neue Identitäten für Starnberg (Erstellung und Umsetzung)
  • neue Außendarstellung Starnbergs mit neuen Projekten
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3 Perspektive Siedlung & Urbanität

Da gerade die offenen Bebauungsstrukturen in Starnberg als besondere Qualität herausgearbeitet wurden, zugleich aber festgestellt wurde, dass die Stadt bereits nahezu in alle Richtungen an ihre landschaftlichen Grenzen gestoßen ist, sind die Möglichkeiten einer Siedlungsentwicklung in Starnberg eingeschränkt. Priorität der nachhaltigen Siedlungsentwicklung ist die Innenentwicklung vor der Baulandausweisung am Stadtrand. Zusätzlich können Umstrukturierungskonzepte zur Schaffung von verdichtetem Wohnraum für einzelne Teilflächen zu einer allgemeinen Aufwertung führen. Besonders die gut an den ÖPNV angeschlossenen Gebiete sollten für eine Verdichtung zur Verfügung stehen. Die Erarbeitung eines Baulückenkatasters kann dazu beitragen, bestehende Baulandpotentiale zu eruieren und besser zu nutzen.

Die umliegenden Dörfer, welche zu Starnberg gehören, konnten bis heute ihren typischen Charakter erhalten. Wenngleich der Strukturwandel in der Landwirtschaft die Nutzungen in den Dörfern stark verändert hat, sind die Siedlungsstrukturen durch Erhalt und Umbau von Hofstellen und Verzicht auf großflächige Wohngebietsausweisungen noch weitgehend ablesbar. Nahversorgung und Gastronomie sind inzwischen teilweise verloren gegangen und sollten in jedem Fall bewahrt bzw. neu angesiedelt werden.

Starnberg besitzt einige städtebauliche Charakteristika; insbesondere die offene Bebauungsstruktur und die lockere, durchgrünte Anlage der Wohngebiete sind typisch für Starnberg. Angesichts der Anforderungen an Innenverdichtung und Urbanität wurde und wird diese Struktur in Starnberg vielfach aufgegeben. Ziel ist eine Innenverdichtung und gleichzeitige Orientierung an der vorhandenen Struktur und Architektur. Die städtebaulichen Forderungen und Einzelmaßnahmen für die Innenstadt sind sehr treffend im Rahmenplan Innenstadt zusammengefasst und sollten weiter umgesetzt bzw. fortgeschrieben werden.

In der Innenstadt haben bauliche Veränderungen eine große Verantwortung für das „Gesicht“ der Stadt. Die Proportionalität ist wichtig; nicht nur in der Höhe, sondern auch in der Gliederung der Fassaden. Bei Neubauten ist neben der individuellen Funktionalität der Gebäude ein Kontext mit der gewachsenen Umgebung herzustellen. Vor allem sollen die Gebäude Identität vermitteln.

Die Räume selbst sollen Offenheit vermitteln und zugleich Bereiche zum Verweilen anbieten. Mobiliar, Einbauten und Beleuchtung müssen im gesamten öffentlichen Raum abgestimmt sein.

Das System der öffentlichen Räume ist insbesondere für Fußgänger – auch für mobilitätseingeschränkte Menschen – so zu gestalten, dass ein zusammenhängender und durchgängiger Bewegungsraum entsteht.

Nicht nur in der Starnberger Innenstadt, sondern auch in den Zentren von Söcking und Percha ist der öffentliche Raum heute mehr Verkehrsraum als Aufenthaltsraum. Die Stärkung dieser Kerne ist Gegenstand verschiedener Strategien, soll Identität fördern und Verkehr vermeiden. Hierfür ist neben der Reduzierung des Durchgangsverkehrs und der Ansiedlung von Einzelhandel auch eine entsprechende Gestaltung der Ortsmitte als Begegnungsraum von Bedeutung.

 

 
Betrachtung der Bebauumgsstruktur
 
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vorhandene Bebauungsstruktur offene Struktur
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Verdichtung durch Lückenschluss zu Blockrand wird ausgeschlossen
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denkbare Verdichtung: Verringerung der Abstände, maßvolle Höhenentwicklung, Vergrößerung der Grundrisse

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durch:

  • Innenverdichtung, insb. in der Umgebung der Bahnhöfe
  • Verdichtung der Innenstadt unter Beibehaltung der offenen Bebauungsstruktur
  • Erarbeitung von Verdichtungskonzepten und -grundsätzen für die potentiellen Verdichtungsgebiete
  • Aktivierung kommunaler Baulandreserven
  • Ermittlung vorhandener Baulandpotentiale
  • Ausweisung von Siedlungsgebieten, die für eine Vedichtung nicht in Frage kommen (Villengebiete)
  • Festlegung von Gebieten, die grundsätzlich von Bebauung freizuhalten sind (Grünzüge)

durch:

  • Sicherung von Flächen im Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan und ggf. in B-Plänen
  • Ankauf von Schlüsselgrundstücken
  • Pflege, Entwicklung und Erschließung vorhandener Grünzüge und Verbindungen

durch:

  • Förderung und Erhalt von Mischnutzungen
  • Gestaltung der Ortskerne
  • Förderung von Nahversorgung und Infrastruktur (ÖPNV)
  • Unterstützung der bäuerlichen Landwirtschaft

durch:

  • Orientierung am Leitbild „offene Bebauung“
  • Bewahrung historischer Stadtgrundrisse (Straßen, Fassaden, Vorgartenzonen)
  • Erhalt der Proportionen (Gebäudekubatur zu Straßenraum)
  • Erhalt des hohen Gartenanteils in den Wohngebieten

durch:

  • Nutzungsmischung in der Innenstadt (mehr Wohnen)
  • Förderung eines qualitätvollen Einzelhandels in der Innenstadt (Ausweitung Angebot und Öffnungszeiten)
  • Aktionskreis Innenstadt der Gewerbetreibenden
  • Verringerung/Verlangsamung des Kfz-Verkehrs
  • Gestalterische Qualitätsprogramme für den öffentlichen Raum
  • Hohe Architekturqualität bei öffentlichen Gebäuden und bei privaten Bauherren
  • Schaffung von Aufenthaltsqualität in der Innenstadt (Sitzgelegenheiten, Spielplätze, Nischen)
  • Vernetzung der öffentlichen Räume (einheitliche Gestaltung, Durchgängigkeit für Fußgänger)

 

Bestandskarte Denkmalschutz
Konzeptkarte Siedlungsentwicklung
Konzeptkarte öffentlicher Raum
Konzeptkarte Seeufer Ost

2_Konzept_Siedlungsentwicklung
3_Konzept_Oeffentlicher_Raum
4_Konzept_Seeufer

 

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  • Qualitätsprogramm öffentlicher Raum (teilweise schon in Arbeit)
  • kommunales Baulandmanagement
  • Ermittlung von Baulandpotentialen im Bestand
  • Handlungskonzepte Percha und Söcking (Ortsmitten und Verkehr) (teilweise schon in Arbeit)
  • Pflege- und Entwicklungskonzept für innerstädtische Grünzüge
  • Wiederaufnahme Aktionskreis Innenstadt
  • Verdichungskonzepte für Bereiche mit Verdichtungspotential
  • Umstrukturierungskonzepte für Siedlungsbereiche mit Verdichtungs- und Aufwertungspotential (z. B. Gewerbegebiet, Siedlung Egerer Straße, Seeufer Ost etc.)
  • Umsetzung der Maßnahmen zur Umgestaltung und Aufwertung des öffentlichen Raums
  • Umsetzung der Handlungskonzepte für die Ortsteile
  • Sicherung von Grundstücken für Freiflächen und Grünzüge durch Flächennutzungsplanung und Ankauf

 

 

Seeanbindung Starnberg

Die städtebaulichen Funktionen der Seeanbindung sind von übergeordneter Bedeutung. Die Umsetzung einer umfassenden Aufwertung von Bahnhof, Bahnhofsplatz und Seepromenade im Zusammenhang mit den städtebaulichen Maßnahmen in der restlichen Innenstadt (System öffentlicher Räume) soll verstärkt angestrebt werden.

Folgende Punkte sollten bei der Weiterentwicklung der Planung für die Seeanbindung vor allem berücksichtigt werden.

  • Die Bedeutung des Projekts rechtfertigt eine Entscheidung für eine langfristig hochqualitative Lösung, für die finanzielle Anstrengungen gerechtfertigt sind.
  • Die Verbesserung der Verbindung zwischen Stadt und See sollte bei den Planungsüberlegungen eine vorrangige Bedeutung haben. Wichtig ist dabei vor allem die funktionale Verbindung für Fußgänger und Radfahrer.
  • Die verschiedenen Ansätze zur Gestaltung des Vorplatzes sind vor allem auf ihre stadträumliche Wirkung und die Qualität des öffentlichen Raums hin zu bewerten.
  • Für die Neugestaltung der Freiräume entlang des Seeufers sollte vor allem auf Qualität und Nutzbarkeit geachtet werden. Eine Ausdehnung der Freiflächen wäre wünschenswert, muss jedoch mit dem FFH-Schutzstatus vereinbar sein

durch:

  • Schaffung von großzügigem Freiraum am See (durch Stege, Aufschüttung und Gleisreduzierung)
  • Verbesserung der Verbindung zwischen Stadt und See über die Gleise hinweg (durch Vergrößerung der Unterführung, Schaffung neuer Unterführungen, Tieferlegung der Gleise)
  • Aufwertung des Bahnhofsplatzes als Entrée der Stadt und als öffentlicher Raum mit Aufenthaltsqualität
  • Barrierefreier Ausbau des Bahnhofs (Nutzung der entstehenden Synergien für einen umfassenden Umbau der Seeanbindung)
  • Ausweitung der Betrachtungen auf den Bereich östlich der Bahngleise bis zum Schiffbauerweg als zusätzliches Flächenpotential am See

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  • Entscheidung im Stadtrat über die zu verfolgende Planungsvariante für die Umsetzung der Seeanbindung
  • Beauftragung einer Entwurfsplanung
  • Sicherstellung der notwendigen vertraglichen Grundlagen für die Realisierung der Seeabindung mit der Deutschen Bahn
  • Information der Bürger über die geplanten Maßnahmen am Bahnhof See, am Bahnhofsplatz und an der Seepromenade
  • Umsetzung der Baumaßnahmen
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4 Perspektive Mobilität

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Eine nachhaltige und langfristige Aufwertung der Innenstadt bedarf einer umfassenden Reduzierung des Kfz-Verkehrs.
Nicht nur die zerschneidende Wirkung der Hauptstraße soll durch eine Verkehrsreduzierung abgemildert werden, auch die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt, insb. am Bahnhofsplatz wird dadurch gesteigert.

Die Belastung der Wohngebiete durch den Schleichverkehr sowie die Lärmbelastung für die Anwohner der Hauptverkehrsstraßen können so reduziert werden. Das Ziel der Verkehrsreduzierung setzt sich aus folgenden Teilzielen zusammen: Reduzierung des Durchgangsverkehrs (z. B. durch Ableitung auf zukünftige Entlastungsstraßen), Reduzierung des Schwerlastverkehrsanteils am Durchgangsverkehr sowie Reduzierung des Ziel- und Quellverkehrs.

Die effektivste Reduzierung des innerörtlichen Kfz-Verkehrs kann durch eine Verkehrsvermeidung erreicht werden. Neben der Stärkung alternativer Verkehrsarten und den Maßnahmen zur Verdrängung des Kfz-Verkehrs aus der Innenstadt, ist eine verkehrsvermeidende Stadtplanung von zentraler Bedeutung zur Lösung von Verkehrsproblemen (z. B. Stärkung der Ortsteilzentren zur Vermeidung von Ziel-Quell-Verkehr).

Nicht nur durch die Reduzierung des Kfz-Verkehrs, auch durch eine Verlangsamung der Verkehre sind positive Effekte für die Innenstadt erreichbar. Insbesondere die Lärmbelastung kann gemindert und die Sicherheit für den Langsamverkehr erhöht werden. Im Gegensatz zur langfristigen Reduzierung des Kfz-Verkehrs durch vielfältige Maßnahmen, kann die Entschleunigung relativ kurzfristig umgesetzt werden.Insbesondere in der Innenstadt ist eine Angleichung der Geschwindigkeiten für alle Verkehrsteilnehmer anzustreben.

Die Nutzung des ÖPNV in Starnberg ist ausbaufähig. Zum einen sollte die Nutzung der S-Bahn und der Regionalzüge durch Pendler weiterhin gestärkt, zum anderen die Bereitschaft der Starnberger Bürgerinnen und Bürger, den Stadtbus zu nutzen, erhöht werden. Der barrierefreie Ausbau des Bahnhofs See ist eine grundlegende Voraussetzung für die Stärkung des ÖPNV. Für den Binnenverkehr ist die Attraktivierung des Stadtbus-Systems ein wichtiger Anreiz.

Der zunehmende Anspruch an die Barrierefreiheit des ÖPNV durch eine alternde Gesellschaft ist beim Ausbau des Busnetzes zu berücksichtigen. Um den Erholungsverkehr auf den ÖPNV zu verlagern, sind attraktive Angebote für die Nutzung von Bahn, Rad und Schiff sowie ein Badebus wichtig.

Ziel ist, die Stadt Starnberg von der Auto-orientierten zu einer Fahrrad-freundlichen Stadt zu entwickeln. Die Menschen sollen durch umfassende Maßnahmen zur Verbesserung des Radverkehrs Anreize erhalten, innerstädtische Wege mit dem Rad, statt mit dem Auto zurückzulegen. Sowohl in der Stadtplanung, als auch in der Verkehrsplanung muss eine Berücksichtigung der Belange des Fahrradverkehrs ein zentrales Kriterium werden.

Um das Radfahren, gerade im hügeligen Starnberg, angenehmer und bequemer zu machen, ist der Einsatz von e-Bikes geeignet.

Die Stärkung des Fußgängerverkehrs kann zur Reduzierung des Autoverkehrs beitragen, da auch kurze Wege oft mit dem Auto zurückgelegt werden. Die Verbesserung und Vernetzung der Fußgängerverbindungen, höhere Aufenthaltsqualitäten im öffentlichen Raum und eine höhere Verkehrssicherheit tragen dazu bei, dass kurze Strecken zu Fuß zurückgelegt werden. Zugleich wird eine Belebung des öffentlichen Raums sowie der Geschäfts- und Dienstleistungsbranche erreicht.
Alle neuen Fußgängerverbindungen und Erneuerungen bestehender Wege sind dabei barrierefrei für Menschen mit Bewegungs- und Sinneseinschränkungen zu planen.

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durch:

  • bauliche Umsetzung der Stadtratsbeschlüsse
  • Verminderung der Attraktivität der Ortsdurchfahrt für den Durchgangsverkehr (Tempolimit, Spurreduzierung, Ampelschaltungen zugunsten Querverkehr etc.)
  • Erschwerung der Nutzung von Schleichwegen (Tempolimits, Sperrungen etc.)
  • Sperrung der Stadtdurchfahrt für den Schwerlastverkehr (Voraussetzung: geschlossenes übergeordnetes Straßennetz)

durch:

  • Nahversorgung in den Ortsteilen, dezentrale Versorgung
  • Stärkung der Innenstadt als Einzelhandelsstandort für
  • Bewohner (anstelle von München und Weilheim)
  • Verringerung des Parkplatzangebots in der Innenstadt
  • Schulbusoffensive und sichere Schulwege
  • ÖPNV-Offensive
  • Förderung Fuß- und Radverkehr

durch:

  • Begrünung von Straßen (Bindung von Staub)
  • Förderung der Elektromobilität („leise Mobilität“)
  • gezielte Lärmschutzmaßnahmen für Wohnbebauung an besonders belasteten Straßenabschnitten
  • Verbesserung des Verkehrsflusses (Entschleunigung, intelligente Ampeln)

durch:

  • Abstufung Autobahn (Temporeduzierung Stadteinfahrt)
  • Temporeduzierung auf Einfallstraßen
  • Tempolimit in der gesamten Innenstadt
  • Umgestaltung der Straßenräume (Verschmälerung der Fahrbahn, Beläge, Übergänge, Spurreduzierung)

durch:

  • Verkehrsvermeidende Stadtplanung (Nahversorgung in den Ortsteilen, Nutzungsmischung, kurze Wege, Fußgänger- und Fahrrad-freundliche Stadt etc.)
  • ÖPNV stärken – Individualverkehr vermeiden
  • Imagekampagne für den Verzicht auf das Auto bei kurzen Strecken
  • ÖPNV stärken – Individualverkehr vermeiden

 

 
Bestandskarte Kfz-Verkehr
Konzeptkarte Kfz-Verkehr
 
 
 

 

durch:

  • Taktverdichtung mit kleineren Bussen
  • Verbesserung Linienangebot: Linienführung alternativ zu den Staustraßen, Ergänzung direkter Verbindungen, spezielle Freizeitangebote (Badelinie), Anbindung wichtiger Einrichtungen (JuZ, Wasserpark, Musikschule etc.)
  • Beschleunigung des ÖPNV im Vergleich zum Kfz
  • Vereinfachung des Tarifsystems: einheitliche Tarife, Jahresticket für Starnbergerinnen und Starnberger

durch:

  • Verdichtung der Taktzeiten
  • Optimierung der Umsteigemöglichkeiten und -zeiten zwischen Bus und Bahn
  • Modernisierung des Bahnhof See (barrierefreier Ausbau)
  • Bahn & Bike-Angebote (Verleihstationen, e-Bike-Stationen am Bahnhof)

durch:

  • gezielte Angebote für Freizeitnutzung (Bahn + Bus + Rad + Schiff), Kombitickets
  • Fahrrad-Mitnahme-Service von S- und Regionalbahn sowie Bus verbessern
  • Umstieg von Bahn auf Rad (Leihfahrräder)
  • Park&Beach (Auffangparkplätze mit Shuttleservice für Badegäste)

durch:

  • Werbung für Freizeitangebote
  • Modernisierung der ÖPNV-Infrastruktur (Busse, Haltestellen)
  • Schulbusoffensive (Verbesserung des Angebots, Vernetzung mit Schulen)

 

 
Bestandskarte ÖPNV
 

 

durch:

  • Aktionsplan „Fahrradfreundliches Starnberg“
  • Einfügung von Fahrradwegen bzw. Fahrradstreifen in bestehende Straßenräume (weniger Platz für Kfz zugunsten des Radverkehrs)
  • Sicherheit für Radfahrer (Markierung von Radwegen, sichere Übergänge, Hindernisse abbauen)
  • neue Fahrradverbindungen abseits der stark befahrenen Straßen
  • Beschilderung von Fahrradrouten
  • Fahrradstadtplan Starnberg
  • Vernetzung der Radwege (lokal und regional)

durch:

  • Schaffung von Fahrradabstellplätzen in ausreichender Qualität und Menge an öffentlichen Gebäuden
  • Verbesserung bzw. Neuschaffung von Übergängen (Bedarfsampeln, Über-/ Unterführungen etc.)
  • Fahrradverleih-Stationen
  • E-Bike-Ladestationen
  • Fahrradstraßen, Fahrradvorfahrt
  • Ausstattung der Radwege (Rastplätze, Trinkbrunnen etc.)

 

 
Bestandskarte Radverkehr
Konzeptkarte Radverkehr
 
 
 

 

durch:

  • Aktionsplan „Fußgängerfreundliches Starnberg“
  • Veränderung der Straßenquerschnitte zugunsten breiterer Fußwege
  • durchgängig barrierefreie Fußwege
  • angenehme Wegebeläge
  • Sitzgelegenheiten, Ruheplätze in der Innenstadt
  • Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum und im Straßenraum
  • durchgängiges Fußwegenetz (ggf. durch Ausbau und Ergänzungen)

durch:

  • Beleuchtung und Verbreiterung wichtiger Fußwege
  • Verbesserung von Unterführungen und sonstiger Angsträume
  • sichere Straßenquerungen in ausreichender Anzahl
  • Verlangsamung des Kfz-Verkehrs

  • Tempolimits für die Innenstadt und die Wohngebiete
  • temporäre Aktionen und Projekte zur Erprobung von Verkehrs-Lenkungs- und -Reduzierungsmaßnahmen
  • Standortsuche für einen Park&Beach-Stellplatz, Einrichtung Shuttleservice
  • Parkraumkonzept Innenstadt (Bewirtschaftung, Überprüfung der Standorte, Optimierung, gezielte Reduzierung)
  • Aufwertung der Ortsmitten, Stärkung der dezentralen Versorgung
  • Start des Aktionsprogramms Stadtbus Starnberg (Tarife, Tickets, Werbung)
  • Einführung neuer Buslinien, Optimierung bestehender Linien, Anpassung Taktzeiten
  • Einführung von Freizeit-Angeboten für Bahn + Bus + Schiff + Rad
  • Start des Aktionsplanes „Fahrradfreundliches Starnberg“ (Erarbeitung eines Maßnahmenprogramms)
  • Ausarbeitung und Beschilderung von alternativen Radrouten auf bestehenden Straßen und Wegen
  • Erlass einer Fahrradabstellsatzung zur Gewährleistung der notwendigen Abstellflächen
  • Start des Aktionsprogramms „Fußgängerfreundliches Starnberg“
  • Umstrukturierung von Straßenräumen (Begrünung, Fuß-/Radwege)
  • Aktionsprogramm Elektromobilität (Förderung der Fahrzeuge, Einrichtung von Ladestationen)
  • Einführung Schulbuspflicht
  • Einrichtung von Busspuren
  • bauliche Maßnahmen zur Verbesserung bestehender und zum Bau neuer Radwege
  • Fahrradstadtplan
  • Einrichtung eines Netzes von Fahrradleihstationen
  • bauliche Maßnahmen zur Verbesserung bestehender und zum Bau neuer Fußwege
  • Abstufung der Autobahn
  • Sperrung der Innenstadt für den Schwerlast-Durchgangsverkehr (nach Herstellung eines geschlossenen überörtlichen Straßennetzes
  • bauliche Umsetzung der beschlossenen Verkehrsmaßnahmen
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5 Perspektive Soziale Entwicklung

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Ziel ist ein Miteinander der Starnberger und keine Ausbildung von Parallelwelten. Gerade die Umsetzung des Stadtentwicklungsplanes ist eine Chance, Menschen in gemeinsamem Engagement zusammen zu bringen. Beispielsweise die Weiterentwicklung der Innenstadt, des Seeufers oder der Naturräume sind Themen, die für alle Bürger interessant sind und somit gemeinsam bearbeitet werden können.

In der Stadtentwicklung Starnberg sollen die Belange älterer und junger Bürger gleichermaßen berücksichtigt werden. Ein grundsätzliches Verständnis für die Bedürfnisse der jeweils anderen Gruppen ist gerade bei Nutzungs- und Zielkonflikten von zentraler Bedeutung. Dieses Verständnis kann durch den gezielt geförderten Austausch sowie die Schaffung von Begegnungsräumen gestärkt werden. Die Stadt plant heute für die Zukunft, also für nachwachsende Generationen, denen die Verantwortung für das Funktionieren unseres gesellschaftlichen Systems auferlegt wird.

Abgesehen von der schulischen und der Umweltbildung benötigen Kinder Orte, an denen sie spielen und aktiv sein können. Dazu gehören nicht nur Kinderspielplätze, sondern auch informelle Sportangebote jenseits des schulischen Sportunterrichts. Jugendliche benötigen weiterhin Treffpunkte im öffentlichen Raum außerhalb organisierter Jugendeinrichtungen, wo sie sich unbeaufsichtigt aufhalten können und nicht vertrieben werden.

Für Kleinkinder fehlen insbesondere in der Innenstadt Spielplätze. Das Betreuungsangebot für Kleinkinder, Schüler und Jugendliche sollte weiter ausgebaut werden.

Damit sich Kinder und Jugendliche frei und selbständig in Starnberg bewegen können, ist die Verbesserung der Verkehrssicherheit ein zentrales Ziel zur Förderung der Jugend. Auch die Verbesserung des Bussystems ist wichtig für die Mobilität junger Menschen.

Senioren werden zu einer immer bedeutenderen Zielgruppe von Politik und Planung. Zugleich lösen sich die klassischen Familienverbände auf. Ältere Menschen sind vermehrt auf sich selbst gestellt. Die Schaffung einer entsprechenden Infrastruktur für Senioren, die auch im Alter eine möglichst große Selbständigkeit und Bewegungsfreiheit ermöglicht, ist die zentrale Forderung des Stadtentwicklungsplanes. Hierzu gehört die Versorgung mit dem geeigneten Wohnraum, die Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs und die Mobilität der Senioren. Geeignet ist deshalb die Ansiedlung von Senioren-Wohnraum im Zentrum.

Das bereits sehr gute Bildungsangebot Starnbergs kann durch einzelne Ergänzungen, insbesondere im Bereich Umweltbildung, abgerundet werden. Im Bereich der weiterführenden Schulen fehlen eine Realschule und eine Fachoberschule, die besonders im Bereich soziale Berufe zum Ausbildungsangebot der Schwesternschule passen würde. Bei der Standortsuche für neue Bildungseinrichtungen ist in jedem Fall ein Verkehrskonzept zu erarbeiten unter besonderer Berücksichtigung der Anbindung an den ÖPNV.

Vor allem aber soll über die Vielfalt der Angebote staatlicher und privater Ausbildungsangebote in gebündelter Form informiert werden. Beispielsweise im Internetangebot der Stadt Starnberg könnte solch eine Bildungs-Informations-Plattform einen Platz finden. Es ist jedoch auch Aufgabe der verschiedenen Einrichtungen selbst, sich zu vernetzen, um Synergien zu nutzen und nach Möglichkeit Angebote abzustimmen und zu ergänzen. Hierfür wird ein „Runder Tisch der Schulen“ vorgeschlagen.

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durch:

  • Gemeinschaftliche Aktionen, Arbeitsgruppen, Veranstaltungen für Bürger aller Schichten zur Umsetzung des Stadtentwickungsplanes
  • Berücksichtigung der Bedürfnisse aller Bevölkerungsgruppen bei der Gestaltung des öffentlichen Raums
  • Förderung der Chancengleichheit für alle Bürger in der Stadt (Bildung, Wohnraum, Mobilität, Erholung)

durch:

  • Generationen-übergreifende Aktionen, Arbeitsgrupppen, Veranstaltungen zur Umsetzung des Stadtentwicklungsplanes
  • Berücksichtigung der Bedürfnisse älterer und junger Menschen bei der Gestaltung des öffentlichen Raums/ der Freiräume
  • Förderung von Begegnungsräumen und -möglichkeiten für junge und alte Menschen

durch:

  • Verbesserung des Betreuungsangebots (Ausbau Krippen- und Kita-Plätze, Ferienprogramme für Schulkinder, Nachmittags- und Hausaufgabenbetreuung)
  • Verbesserung des Angebots an Spiel- und Sportflächen (Verbesserung bzw. Neuschaffung von Spielplätzen, neue Bolzplätze, Prüfung BMX-Halle, Aktiv-Sport-Angebote)
  • Verbesserung der Mobilität für junge Menschen (Verkehrssicherheit, ÖPNV-Angebot)

durch:

  • Versorgung mit geeignetem Wohnraum (barrierefreie Bauweise als Standard, spezielle Wohnformen wie Generationenhäuser, Senioren-WGs)
  • Verbesserung der Wohnqualität in der Innenstadt (zentrales Wohnen mit guter Nahversorgung)
  • Förderung der Arbeit des Senioren-Treffs
  • barrierefreies ÖPNV-Angebot
  • Nahversorgung in den Teilorten
  • Einrichtung einer Ehrenamtsbörse

durch:

  • Ergänzung des Bildungsangebots (Prüfung Realschule, FOS, Modernisierung VHS, Stipendien, Austauschprogramme)
  • Bündelung des Angebots (Bildungsplattform, regelmäßiger Runder Tisch der Bildungseinrichtungen)
  • Förderung der Natur- und Umweltbildung (Exkursionen, Aktionen, Ferienkurse, Waldkindergarten, Umweltgarten, Einbeziehung von Vereinen wie BUND, DAV)

 

 
Bestandskarte Soziale
Infrastruktur
Konzeptkarte Jugend
 
 
 

 

  • Einrichtung eines „Runden Tisches – Bildung“
  • Einrichtung einer Bildungsplattform im Internet
  • Organisation eines Ferienprogramms für Schulkinder
  • Ausbau des Betreuungsangebots im Jugendzentrum
  • Verbesserung der bestehenden Bolzplätze
  • Förderung von geeignetem Wohnraum für Senioren
  • Prüfung der Ansiedlung weiterer Schul-/Bildungsangebote
  • Modernisierung der VHS
  • Einrichtung von zusätzlichen Stipendien, Austauschprogrammen, Umweltbildungsprogrammen
  • Einrichtung zusätzlicher Betreuungsplätze
  • Schaffung neuer Freizeit-Sport-Angebote für Jugendliche (Bolzplätze, BMX-Halle etc.)
  • Berücksichtigung der Bedürfnisse von Jugendlichen und Senioren bei Umsetzungsmaßnahmen des SEP
  • Verbesserung der Verkehrssicherheit (Gehwegsabsenkung, Übergänge, Geh-, Radwege)

 

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6 Perspektive Wirtschaft & Energie

p6ziele

In den vorgeschlagenen Maßnahmen zur Inwertsetzung des öffentlichen Raums in der Innenstadt wird eine große Chance für den Einzelhandelsstandort gesehen. Durch das verbesserte Einzelhandelsangebot wird die Innenstadt belebt und die Aufenthaltsqualität gesteigert. Zum einen sollte die individuelle Mischung an Fachgeschäften erhalten bleiben, zum anderen sollte auf die städtebauliche Einbindung der Geschäfte geachtet werden. Zur Stärkung der Innenstadt gehört auch, dass die Ausweisung von großflächigem Einzelhandel in Stadtrandlagen restriktiv gehandhabt wird.

Die Belebung der Ortsteilzentren und zugleich die Vermeidung von innerstädtischem Verkehr sind Ziele der Stadtentwicklung. Gerade für Senioren, aber auch für Eltern mit kleinen Kindern bedeutet die wohnungsnahe Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs eine Steigerung der Wohnqualität. Auch die gezielte Ansiedlung von Lebensmittelmärkten an wichtigen Einfallstraßen trägt zur Verkehrsvermeidung bei. In dieser Hinsicht ist inzwischen nur noch die Hanfelder Straße nicht versorgt. In den Dörfern, die aktuell keine Nahversorgung mehr haben, ist die Einrichtung von Dorfläden denkbar.

Ziel ist die städtebauliche Aufwertung des Gewerbegebietes. Eine Umstrukturierung der Nutzungen könnte nicht nur die Aufenthaltsqualität aufwerten, sondern auch die wertvolle innerstädtische Gewerbefläche effektiver und einträglicher nutzbar machen.

Schorn bietet die Chance, neben dem hochwertigen Gewerbegebiet in der Stadt, das sich eher für Dienstleistung, Wissenschaft und Technologie anbietet, einen geeigneten Standort für Gewerbenutzungen mit größerem Flächenbedarf, höherem Verkehrsaufkommen und sonstigen innenstadt-unverträglichen Auswirkungen bereitzustellen. Jedoch liegt Schorn in der freien Landschaft und sollte daher landschaftsverträglich entwickelt werden. Die Eingriffe müssen umfassend ausgeglichen werden. Dem Schutz von unversiegeltem Boden ist dabei besonders Sorge zu tragen und auf eine flächensparende Bauweise und eine Einbindung in die Landschaft zu achten.

Die Schaffung eines Angebots, das für die vielen Besucher der Stadt Anreize zu einem längeren Aufenthalt gibt, stellt zugleich die Starnberger Ökonomie auf eine breitere Basis. Sowohl Gastronomie als auch Einzelhandel können von Übernachtungsgästen profitieren, die heute mangels ausreichender Beherbergungsangebote andere Orte am Starnberger See aufsuchen. Gerade im exklusiveren Bereich fehlen Hotels und Restaurants. Ein hochwertiges Hotel am See wäre ein großer Gewinn für die Stadt.

Die Energiewende ist bereits beschlossen und Konzepte sowie Handlungsfelder wurden erarbeitet. Die Ziele der Strategie des Landkreises bezüglich der Energiewende werden im Rahmen des Stadtentwicklungsplanes befürwortet. Die Stadt Starnberg muss diese Ziele nun für die speziellen Bedingungen und Anforderungen im Stadtgebiet konkretisieren und deren Umsetzung fördern. Dabei hat die Kommune eine Vorbildfunktion und muss daher die Ziele und Maßnahmen selbst verstärkt umsetzen.

durch:

  • Differenzierung des Angebots in der Innenstadt (Branchenmix, Preisniveaus)
  • gezielte Steuerung der Ansiedlung von Geschäften
  • Prüfung der Ansiedlung von Kundenmagneten (großes Mode-/Technikkaufhaus)
  • Verbesserung der Aufenthaltsqualität in der Innenstadt
  • Verbesserung des Stadtbusverkehrs
  • Parkraummanagement
  • Vereinheitlichung und Ausweitung der Öffnungszeiten
  • Vermeidung von Abfluss der Kaufkraft durch großflächigen Einzelhandel in Ortsrandlagen
  • Einschränkung einer „Globalisierung“ des Angebots durch Filialisten
  • Erhalt der kleinteiligen Einzelhandelsstruktur (Unterstützung vorhandener Betriebe, Vermeidung großflächiger Ansiedlungen, Flächenmanagement)
durch:

  • Aufwertung der Ortsmitten von Söcking und Percha zur Stärkung der Versorgungsfunktion
  • Förderung der Ansiedlung von Lebensmittelgeschäften in den Ortsteilen
  • Initiierung und Förderung von Dorfläden
durch:

  • Erarbeitung eines Umstrukturierungskonzepts (Durchgrünung, Nutzungen, Verdichtung)
  • Anwendung hoher Qualitätsstandards (Städtebau, Gestaltung) bei Neubebauung
  • Verbesserung der Anbindung für Fußgänger und Radler an Innenstadt und See)
durch:

  • Erarbeitung eines Konzepts zur landschaftlichen Einbindung
  • Abschnittsweise Ausweisung von Bauflächen
  • Flächensparende Bauweise
  • Auflagen für energieeffiziente Bauweisen
  • Energieversorgung über regenerative Quellen
durch:

  • Ansiedlung eines 4-5-Sterne-Hotels am See
  • Erhöhung der Übernachtungsplätze in allen Kategorien
  • Erweiterung des gastronomischen Angebots
  • Verbesserung des Wegenetzes und der Beschilderung
  • Erschließung des Seeufers
  • Identität und Außendarstellung
durch:

  • Erarbeitung einer Energienutzungsplanung für das Gemeindegebiet
  • Prüfung eines kommunalen Engagements in der Energieerzeugung
  • Erarbeitung von Leitlinien für die Nutzung von Solarenergie auf Dachflächen
  • Prüfung der Möglichkeiten zur kleinmaßstäblichen Nutzung der Wasserkraft in Starnberger Bächen
  • Nutzung der Wälder zur Energiegewinnung mittels nachhaltiger Waldwirtschaft
  • Förderung der energetischen Sanierung von Gebäuden
  • Beachtung der Energieeffizienz in der Stadtplanung
  • Anwendung höchster energetischer Maßstäbe bei Bauten der öffentlichen Hand
  • Förderung energiesparender Mobilität
  • Berücksichtigung von Energieblianzen im Handeln der öffentlichen Hand
  • Energieberatung
  • Bewusstseinsbildung für Energieeinsparung im Alltag

 

 
Konzeptkarte Gewerbe
 

 

  • Prüfung von Steuerungsmöglichkeiten für die Einzelhandelsansiedlung
  • Prüfung von Möglichkeiten zur Unterstützung der noch vorhandenen Fachgeschäfte
  • Verbesserung der Ortsmitten Söcking und Percha
  • Schrittweise Entwicklung des Standorts Schorn
  • Steuerung der Gewerbeansiedlung (Gewerbegebiet und Schorn)
  • Förderung einer Verbesserung des Gastronomie- und Beherbergungsangebots
  • Erarbeitung einer Energienutzungsplanung
  • Umsetzung höchster energetischer Standards im kommunalen Handeln
  • Förderung energiesparender Mobilitätsformen
  • Flexibilisierung der Einzelhandelsöffnungszeiten in der Innenstadt
  • Einrichtung von Dorfläden
  • Umstrukturierungskonzept Gewerbegebiet
  • Förderung der Ansiedlung eines Hotels am See
  • Ausbildung und Kommunikation eines touristischen Profils
  • Umsetzung der Energienutzungsplanung, kommunales Engagement in der regenerativen Energieversorgung

 

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7 Perspektive Kultur

Das Engagement der Stadt im Bereich Kulturförderung hat eine Vielzahl von Angeboten und Veranstaltungen mit einer großen Bandbreite hervorgebracht. Auch die Einbeziehung der Jugend in das kulturelle Leben wird in Starnberg nicht vergessen.

Dieses Engagement soll in Starnberg nicht nur weiter so betrieben werden, sondern auch gezielt als Alleinstellungsmerkmal mit Leuchttürmen wie den Kulturtagen, dem Filmfestival und den Musiktagen beworben werden.

Die Konzentration auf wenige besondere kulturelle Events soll keinesfalls bedeuten, dass andere Dinge weniger gefördert werden. Dennoch lässt sich mit einigen großen Veranstaltungen oder Festivals, die gezielt über die Region hinweg bekannt werden, eine größere Bekanntheit Starnbergs als Kulturstadt erreichen. Dies bringt wiederum einen Gewinn für die gesamte kulturelle Landschaft in Starnberg.

Die verschiedenen Institutionen und Kulturschaffenden benötigen eine Plattform, um ihre Veranstaltungen bekannt zu machen sowie von den Angeboten anderer zu erfahren. Nicht nur für die Außenwerbung spielt die Information eine wichtige Rolle, sondern auch für die Nutzung von Synergien und die gegenseitige Inspiration.

Aufgrund der großen Potentiale wäre die Einrichtung eines Fördervereins als Träger von Informations- und Koordinationsmaßnahmen für die Starnberger Kultur denkbar, der über einen „Kultur-Cent“ von der gesamten Bürgerschaft getragen wird.

Insbesondere die Kommunikation über das reichhaltige Angebot trägt zu einem stärkeren Selbstbewusstsein des kulturellen Starnberg bei und macht es ein Stück weit unabhängiger von München.

Die Orte, in denen Kultur geschaffen werden kann, sind Teil des kulturellen Lebens. Jede Art der Kunst und Kultur benötigt eigene Flächen und Räume mit bestimmten Merkmalen und bestimmtem Charakter. Die Orte prägen das kulturelle Leben selbst. In Starnberg steht eine Vielzahl an besonderen Orten zur Verfügung. Ziel ist, dass jeder Kulturschaffende die Möglichkeit erhält, sich ein Bild der vorhandenen Orte zu verschaffen und gegebenenfalls Kontakte herzustellen.

durch:

  • Beibehaltung des städtischen kulturellen Engagements
  • Kunstpreis: Werbung und Kommunikation
  • Förderung des kulturellen Engagements in Vereinen und Schulen
  • Leuchttürme: gezielte Werbung mit besonderen kulturellen Highlights
  • Bündelung der Informationen über die Orte der Kultur in Starnberg
  • Einrichtung eines Fördervereins

durch:

  • Einrichtung einer Koordinationsstelle für das kulturelle Angebot Starnbergs
  • Aufbau einer Internetplattform der Starnberger Kultur
  • Herausgabe eines Veranstaltungsprogramms durch die neue Koordinationsstelle

 

 
Bestandskarte Kultur
 
1_Bestand_Kultur

 

  • Beibehaltung des kulturellen Engagements der Stadt Starnberg
  • Einrichtung eines Fördervereins
  • Intensivierung der Aktivitäten zur Bewerbung kultureller Veranstaltungen
  • Einrichtung einer Koordinierungsstelle
  • Einrichtung einer Internetplattform
  • Herausgabe eines Veranstaltungsprogramms