1 Perspektive Natur & Landwirtschaft
Die Kulturlandschaft Starnbergs mit dem See, den Wiesen, Äckern und Wäldern sowie der interessanten Morphologie ist von herausragender Schönheit. Dass solch intakte Landschaften in dieser Nähe zur Großstadt München noch vorhanden sind, macht die Starnberger Landschaft umso wertvoller und wird zunehmend zu einem wichtigen Standortfaktor für die Stadt.
Die Landwirtschaft als Träger der Kulturlandschaft, des kulturellen, gesellschaftlichen und ökonomischen Lebens in den Dörfern spielt in ländlichen Gegenden eine bedeutende Rolle. Hinzu kommen die Funktionen für die Produktion von Lebensmitteln und Energie sowie für die Biotoppflege.
Starnberg ist reich an wertvollen Lebensräumen für Tiere und Pflanzen. Die Moore, Seen, Bäche, Wälder und Biotope der Kulturlandschaft als Orte der Artenvielfalt und Naturschönheit sollen durch geeignete Maßnahmen bewahrt werden. Die heute ausgewiesenen Schutzgebiete müssen deshalb in ihren Grenzen respektiert werden.
Neben Flora und Fauna besitzt Starnberg große Verantwortung für den Trinkwasserschutz. Nicht nur die Stadt selbst, auch umliegende Gemeinden gewinnen ihr Trinkwasser auf Starnberger Flur.
Ein sparsamer Umgang mit Grund und Boden bei allen Vorhaben ist im Rahmen einer nachhaltigen Stadtentwicklung obligatorisch. Flächenverbrauch umfasst neben dem Neubau von Gebäuden auch den Bau von Straßen und sonstigen Infrastrukturen.
Die schlechte Verbindung der Stadt mit den Erholungsflächen ist bedingt durch verkehrsreiche Straßen, fehlende Fuß- und Radwege sowie mangelnde Beschilderung.
Die Erholungsnutzung in Starnberg findet derzeit schwerpunktmäßig am See und in der Maisinger Schlucht statt. Deshalb sind Erschließungsmaßnahmen für neue Erholungsflächen, die in der Starnberger Landschaft reich vorhanden sind, eine wichtige Maßnahme gegen die Übernutzung der überlasteten Erholungsgebiete.
Eine Stadt muss insbesondere die Bürger, die keinen leichten Zugang zu privaten Grünflächen oder der freien Landschaft haben, wie ältere Menschen, Eltern mit Kindern oder sozial schwächere Menschen, in der Freiflächenplanung verstärkt berücksichtigen.
Es fehlen Grünanlagen für Erholung, Aufenthalt oder Spielen, aber auch eine Durchgrünung der Straßenräume durch Straßenbäume.
In Starnberg wurden die Bäche in den letzten Jahrzehnten aus dem Stadtbild verdrängt. Die Potentiale der vernetzenden Funktion von Fließgewässern wurden nicht genutzt. Die Bäche sollten in einem neuen Freiraumsystem eine zentrale Rolle spielen.
durch:
- Erhalt bäuerlicher Kulturlandschaft
- Nutzung von landwirtschaftlichen Förderprogrammen
- Regionale Vermarktung, Landschaftspflege-Kooperation
- Runder Tisch Landwirtschaft
- Erhalt des Waldanteils
- Freihaltung der Höhenrücken
- Erhalt und Wiederherstellung von Blickbeziehungen
- Eingrünung von Ortsrändern und Eingriffen in die Landschaft
durch:
- Erstellung von Managementplänen für übernutzte Biotope, Biotoppflege-Kooperation mit Landwirten
- Erhalt unzerschnittener Landschaftsräume, Minimierung des Flächenverbrauchs, Erhalt und Schaffung klimatisch wirksamer Strukturen
- Beachtung Gewässerentwicklungsplan Starnberger See, Erhalt und Schutz der Wasserschutzgebiete
durch:
- Erschließung neuer Erholungsflächen, Auflösung von Nutzungskonflikten, Nutzungskonzepte für Grün- und Erholungsflächen, Entwicklung des Erholungsschwerpunkts Seeufer
- Verbesserung des Fuß- und Radwegenetzes, Anbindung der Erholungsflächen
- Schaffung von Freizeit-ÖPNV-Angeboten
durch:
- Durchgrünung der Innenstadt (Baumpflanzungen, Nutzung von Freitaumpotentialen, Grünzug-System), Qualitätsoffensive öffentliches Grün (Pflege- und Nutzungskonzepte, Qualitätsprogramm), neue Straßenquerschnitte (mehr Grün, weniger Verkehr), Durchgrünung Gewerbegebiet
- Spielplatzkonzept Innenstadt
- Gestaltung des Seeufers, Wieder-Erlebbar-Machung der Bäche in der Stadt
Grünflächen
Naturschutz
Erholung
- Einrichtung eines runden Tisches für die Landwirtschaft (Themen: gemeinsame Planung von Anbau- und Vermarktungsstrategien, Koordination von Landschaftspflegemaßnahmen, Maßnahmen für Erholung und Lenkung der Erholungsnutzung, energiewirtschaftliche Maßnahmen, Landwirtschaft im Wasserschutzgebiet etc.
- „Freiraumpotentiale in der Stadt“ – Bestandsaufnahme, Maßnahmenkonzept für die Aufwertung bestehender und die Schaffung neuer Freiräume sowie die Schaffung von Grünzügen und Grünvernetzungen
- Pflegeoffensive städtisches Grün
Erarbeitung eines Pflegekonzepts für die Freiflächen in der Stadt - Erstellung eines Konzepts „Straßenbegrünung“ – Strategien zur Begrünung der Straßenräume
- Gemeinsame Vermarktung von regionalen und lokalen landwirtschaftlichen Produkten (z. B. Regionalmarke, Markthalle, Wochenmarkt, Grüne Kiste etc.)
- Rechtliche Sicherung von Freiräumen gem. Maßnahmenkonzept „Freiraumpotentiale in der Stadt“ (im FNP, in B-Plänen) – Freiflächen, Grünzüge, Grünverbindungen, Uferbereiche am See und an den Bächen
- Einrichtung einer Biotop-Pflege-Kooperation aus Landwirten, Naturschutz-Verbänden, Unterer Naturschutzbehörde etc. zur Pflege und Freihaltung der wertvollen Moor- und Feuchtflächen
- Erstellung eines Management-Plans für die Maisinger Schlucht
- Erarbeitung eines Rahmenkonzepts „Starnberg – Stadt am Wasser“ zur Aufwertung und Erlebbarmachung der Bäche in der Stadt
- Gestaltung des Seeufers (Umsetzung Seeanbindung, Neuordnung Seeufer Nord)
- Erstellung einer Blickachsen-Planung zur Sicherung und Wiederherstellung von Blickachsen
- Erstellung eines Rahmenkonzepts für die Durchgrünung des Gewerbegebiets (Vorgaben für öffentliche Straßenräume und private Grundstücke)
- Ausbau und Gestaltung neuer Grünzüge, Grünverbindungen, Freiflächen in der Innenstadt
- Freilegung, Renaturierung und Erlebbarmachung der Stadtbäche
- Umbau von Straßenquerschnitten zur Einbringung von Grünstrukturen